Rede der Bundesvorsitzenden Cornelia Kaminski: »Rote Rosen für die Lebensrechtler«
Liebe Freunde,
dieses Jahr ist ein besonderes Jahr für uns.
Schon lange sehen wir, dass das Recht auf Leben der Schwächsten mit Füßen getreten wird. Schon lange kämpfen wir dafür, dass sie als Menschenkinder gewürdigt und respektiert werden. Bisher wurde uns erzählt, dass niemand gerne abtreibt. Dass eine Abtreibung nichts ist, worauf man stolz sein kann. Da waren wir selbstverständlich auch von ausgegangen! Dieses Jahr wurden wir eines Besseren belehrt. Dieses Jahr haben wir erlebt, wie eine Abtreibungsärztin, die wiederholt gegen Recht und Gesetz verstoßen hat, dafür mit einer medialen Präsenz ausgezeichnet wurde, von der wir nur träumen können. Das wäre ja noch in Ordnung, wenn auch mal eine kritische Frage zu ihrem Treiben gekommen wäre. Ein Nachhaken dazu, wieviel Befriedigung eigentlich ein Beruf bringt, bei dem man täglich ein hoffnungsvolles kleines Leben beendet. Fehlanzeige. Es fällt schon nicht leicht, sich damit abzufinden. Was aber gar nicht geht, und was wir eben dieses Jahr auch erleben mussten, ist, dass diese Ärztin genau dafür belohnt wird.
In Marburg wurde Frau Hänel mit dem Leuchtfeuerpreis ausgezeichnet, gemeinsam mit einer anderen Ärztin, die sich für Flüchtlinge im Mittelmeer einsetzt. Da schwimmen Menschen im Mittelmeer und drohen zu ertrinken. Die muss man retten – sehr gut. Jedes Leben ist schützenswert. Da schwimmen Menschen im Fruchtwasser – die darf man absaugen und töten. Und dafür gibt es denselben Preis? Und diese haarsträubende Perversion fällt den Preisverleihern nicht mal auf, geschweige denn den Politikern, die wir darauf aufmerksam gemacht haben.
Ein zweites Beispiel. Die SPD Ostallgäu hat ausgerechnet am Weltfrauentag die Abtreibungsärzte Kristina Hänel und Andreas Stapf mit dem Preis der roten Rose ausgezeichnet. Das finde ich in mehrfacher Hinsicht wirklich entsetzlich. Warum haben Frauen ihn verdient, diesen Weltfrauentag? Für mich zählt ein Grund ganz besonders: Frauen sind Wundervollbringer, weil in ihnen ein neuer Mensch heranwachsen kann. Ohne Frauen keine Kinder. Ohne Kinder keine Zukunft. Frauen sind die Zukunftsgaranten unserer Gesellschaft. Stapf und Hänel wurden mit dem Preis der roten Rose ausgezeichnet, weil sie sich um die Gleichberechtigung von Frauen verdient gemacht hätten. Das haben sie nicht! Im Gegenteil! Das zweite Opfer bei einer Abtreibung ist die Frau – wer das und die männliche Verantwortung so konsequent ignoriert, tritt die Gleichberechtigung der Frau mit Füßen.
Wofür steht die Rose, mit der Stapf und Hänel ausgezeichnet wurden? Die Rose steht für die Liebe. Das liegt wohl daran, dass sowohl ihr Duft als auch ihre Blüte uns bezaubern. Aber: keine Rose ohne Dornen. Diese Liebe gibt es nicht umsonst: sie fordert Opfer und Hingabe. So wie alle Menschen, die Ja sagen zum Kind, zum alten, kranken, behinderten Menschen. Die bereit sind, seine Stimme zu sein – und dafür Opfer zu bringen.
Wir finden daher, dass Frauen und Männer, Kinder und Jugendliche, die Ja sagen zum Leben, die sich unerschrocken dafür einsetzen, sich Rosen verdient haben. Liebe Lebensrechtler, die ihr heute nach Berlin gekommen seid, weil ihr euch stark macht für das Recht auf Leben: Für euch soll es heute rote Rosen regnen! Danke dass ihr da seid!