Der Hauptgrund, warum Eltern ihre Kinder gegen SARS-CoV-2 impfen lassen wollen, seien die sozialen Nachteile für Ungeimpfte. Da die Impfung weder eine Infektion noch Infektiosität verhindern könne, habe die Gesellschaft davon keinen Nutzen. Stattdessen habe man in der Pandemie das Wohl von Kindern und Jugendlichen gefährdet, meint der Kinderarzt Dr. med. Martin Hirte. Mit Hirte sprach für »LebensForum« Cornelia Kaminski.
LebensForum: Impfungen sind für die meisten Eltern, die ein Kind bekommen haben, wenig hinterfragte medizini-sche Standardmaßnahmen, da sie sich als effektiv zum Schutz vor schweren In-fektionen erwiesen haben. Aber es gibt auch Impfskeptiker, die sich den Stan-dardimpfungen widersetzen. Wie erklä-ren Sie sich diesen Widerstand?
Dr. Martin Hirte: Impfungen sind die Verabreichung von Arzneimitteln an gesunde Kinder, und es gibt keine Arzneimittel ohne Nebenwirkungen.
Selbst wenn das Risiko schwerer Impfreaktionen noch so gering ist, etwa wenn eine bestimmte Nebenwirkung nur einen von hunderttausend betrifft, gibt es Kinder, die das erleiden und Eltern, denen das widerfährt. as ist dann tragisch und bleibt heutzutage nicht verborgen.
Für die Impfaufklärung essenziell ist das Abwägen von Nutzen und Risiko der Impfstoffe und jeder einzelnen Impfstoffkomponente. Das wurde und wird nicht immer offen kommuniziert, sondern Behörden und Ärzte drängen die Eltern zur Impfung, jetzt sogar auch mit verpflichtenden Impfungen. Impfen sollte eine freie, informierte Entscheidung bleiben.
Was raten Sie Ärzten: Wie sollten sie mit Eltern umgehen, die Bedenken gegenüber diesen Impfungen äußern?
Sehr wichtig ist offene Kommunikation und nicht Druck oder Drohung, wovon mir Eltern immer wieder berichten. Leider werden nach den Gebührenordnungen Impfgespräche nicht vergütet, sondern nur die Impung selbst. Daher werden manche meiner Kollegen ungeduldig mit Eltern, die einen größeren Gesprächs-bedarf haben. Dabei gibt es keine Impfung, die man nicht verschieben könnte, bis eine informierte Entscheidung getroffen wird. Und was Impf-gegner angeht: Impfungen sind auch nicht das Nonplusultra der Kindergesundheit. Da würde ich Faktoren wie liebevolle Betreuung, Muttermilch, gesunde Ernährung und saubere Luft höher werten.
Gibt es Impfungen, von denen Sie als Kinderarzt eher abraten, die aber von der STIKO empfohlen werden? Und wenn ja, warum?
Wenn man als Arzt von Impfungen abrät, kann man juristisch in Teufels Küche kommen. Es gibt aber Impfungen, bei denen das Nutzen-Risiko-Verhältnis weniger günstig ist. Hierzu gehören beispielsweise die Impfungen gegen Rotaviren und Windpocken, Erkrankungen mit extrem geringer Komplikationsrate. Viele stellen sich zudem die Frage, warum Säuglinge gegen Hepatitis B, eine Geschlechtserkrankung, geimpft werden müssen. Ich habe auch den Eindruck, dass die Impfungen gegen Pneumokokken und Meningokokken nicht die großen Player sind. Diese Bakterien können zwar gefährliche Krankheiten verursachen, aber die Impfungen wirken nur gegen einen Teil der jeweiligen Erregergruppe. Damit stellt sich die Frage nach der Nachhaltigkeit, denn es kommt zur Ausbreitung von Bakterienstämmen, die nicht im Impfstoff berücksichtigt sind.
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