Abtreibung und der Vater der Lüge
Abtreibung erzeuge eine Gegenwelt, der primär mit geistlichen Mitteln begegnet werden müsse, erklärte der Wiener Priester Manfred Müller auf einer
Netzwerktagung der »Seelsorge für das Leben«.
Von Stefan Rehder
Vor drei Jahren gründete die Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA), die zu den größten Lebensrechtsorganisationen in Europa zählt, die Initiative »Seelsorge für das Leben«. Am 27. und 28. Oktober führte diese erstmals eine zweitägige »Netzwerktagung« durch. Unter dem Titel »Versöhnende Seelsorge nach Abtreibung« ging es bei der Premiere im Würzburger Burkardushaus darum, Geistliche für die Vielschichtigkeit traumatischer Erfahrung am Beispiel von Abtreibung zu sensibilisieren und ihnen konkrete Beispiele zur seelsorgerlichen Begleitung und Gestaltung von (Beicht-)Gesprächen an die Hand zu geben. Als Referent konnte mit diesem Gebiet überaus erfahrener Experte gewonnen werden. Dabei wurde auch die Abtreibungslobby dezidiert unter die Lupe genommen. Müller, promoviert in spiritueller Theologie, ist Priester im Erzbistum Wien. Der Vorsitzende der »Priester für das Leben« in Österreich verfügt über jahrzehntelange Erfahrungen in der Arbeit mit von Abtreibung Betroffenen und dem reichen Spektrum an traumatischen Erfahrungen, die durch Abtreibung ausgelöst werden können. Von Erzbischof Christoph Kardinal Schönborn wurde er deshalb für die
priesterliche Arbeit im Lebensrecht freigestellt. Als geistlicher Begleiter zählt er zudem zum Leitungsteam von »Rachels Weinberg« in Österreich. Die
Initiative bietet allen durch Abtreibung verwundeten Menschen »einen geschützten Rahmen« an, in dem »gebrochene Herzen Erlösung und neue Hoffnung finden« können.