Kind reklamieren, Annahme verweigern: Leihmutterschaft 2019
Das Märchen von der heilen Welt der #Leihmutterschaft, in der selbstlose Frauen die Kinder bemitleidenswerter Frauen austragen, die dazu selbst nicht in der Lage sind, glaubt ohnehin kaum jemand. Diese Geschichte hier zeigt aber die ganze hässliche Fratze des Geschäfts mit dem weiblichen Uterus und dem Machbarkeitswahn, der selbst vor den eigenen Kindern nicht halt macht.
Das amerikanische Paar war enttäuscht, weil das bestellte Kind, hergestellt aus den eigenen Keimzellen, „kein Hollywoodlächeln“ auf den Lippen hatte und ließ es kurzerhand in der Ukraine bei der #Leihmutter. Bridget kam als Frühchen schon in der 25. Woche zur Welt. Per Verfügung bestimmten die Eltern, das alle lebenserhaltenden Maßnahmen bei ihrem Baby einzustellen seien. Die entsprechende beglaubigte Anweisung wurde durch das US Konsulat an die Klinik übermittelt, die sich aber weigerte, dieser Anweisung Folge zu leisten. Da war Bridget 5 Monate alt. Heute ist sie drei Jahre und lebt in in einem Waisenheim. „Für mich ist sie das beste, schönste, fröhlichste und intelligenteste Kind, das es gibt“, sagt ihre Pflegerin Marina Boyko. Bridgets leibliche Eltern – sie ist 61, er 39 – haben mittlerweile eine weitere Bestellung in der Ukraine aufgegeben. Zwillinge sollen es diesmal sein – da hat man dann notfalls eine Auswahl. Bleibt zu hoffen, dass angesichts solcher Horrorgeschichten die FDP ( https://www.fdp.de/forderung/121-2 ) und die Leopoldina (https://www.leopoldina.org/presse-1/pressemitteilungen/pressemitteilung/press/2622/ ) ihren Vorstoß zur Legalisierung der Leihmutterschaft in Deutschland noch einmal überdenken.