Pressemitteilung zur Podiumsdiskussion an den Münchener Kammerspielen mit Kristina Hänel und Andreas Stapf am 7.6.2019
Ein kulturloses Trauerspiel
Deutschlands bekannteste Abtreibungsärzte bekommen ein Podium in den
Münchener Kammerspielen – am morgigen Freitag reden sie über den § 219a
StGB. Im Ankündigungstext heißt es: „Gemeinsam sprechen sie mit der
Autorin und Aktivistin Sarah Diehl über die reproduktiven Rechte von
Frauen und Menschen mit Uterus.“ Andersdenkende sind in dieser Runde
unerwünscht. Wie hoch der Unterhaltungswert der Beteiligten ist, mag
dahingestellt sein, dem Bildungsauftrag eines Theaters kommt jedoch das
Podiumsgespräch ganz sicher nicht nach: es ist nichts anderes zu
erwarten als die Inszenierung von Positionen, die bereits sattsam
bekannt sind.
Frau Hänel und Herr Stapf verdienen ihr Geld nach
eigener Aussage mit töten: „Auch wenn ich persönlich denke, dass der
Begriff Töten zum Thema Abtreiben dazugehört. Ein Embryo, eine
Leibesfrucht, ist für mich etwas Lebendiges, und nach der Abtreibung
lebt es nicht mehr“, so Kristina Hänel in ihrem Buch „Die Höhle der
Löwin“. Auf ihrer Homepage sagt sie dagegen, bei einer Abtreibung würde
„Schwangerschaftsgewebe“ abgesaugt.
Wer sagt, er möchte Frauen
sachlich informieren, sollte stets die wissenschaftlich korrekten
Fachbegriffe wie „Embryo“ oder einfach „Mensch“ verwenden, keine
sachlich falschen Formulierungen. Er sollte Frauen darüber informieren,
dass bei einer Abtreibung ein kleiner Mensch mit Herzschlag, voll
ausgebildeten Gliedmaßen und Organen stirbt – und kein „Gewebe“. Hier
gäbe es jede Menge Möglichkeiten, Frauen zu informieren. Er sollte
Frauen die Wahrheit sagen.
Weder Frau Hänel noch Herr Stapf haben einen Doktortitel oder eine Facharztausbildung zum Gynäkologen. Dennoch sollten sie als Ärzte über diese wissenschaftlichen Fakten informiert sein und sie weder den Frauen, die sich in ihre Praxen begeben, noch der Öffentlichkeit vorenthalten. Wer Frauen wirklich helfen will, sagt ihnen die Wahrheit über Abtreibungen. Wer Frauen wirklich helfen will, tötet nicht ihre Kinder, sondern reicht ihnen die Hand.
Die Verantwortlichen der Münchener Kammerspiele haben soviel Respekt
vor Menschen mit Uterus, dass sie ihnen sogar eine extra Anrede widmen,
für den Fall, dass diese sich nicht als Frau fühlen. Aber sie haben
keinerlei Respekt, Achtung oder auch nur Mitleid mit den Menschen, die
sich in einem Uterus befinden. „Die Frauen, die in Frau Hänels oder
Herrn Stapfs Praxis gehen, kommen mit denselben Problemen wie vorher
wieder heraus, nur ohne ihre Kinder: Laut Frau Hänels eigener
Beschreibung in „Die Höhle der Löwin“ sind es Frauen, deren Männer
verschwunden sind oder die einen Seitensprung vertuschen wollen (das
Problem ist also die Partnerschaft, nicht das Kind), oder auch Frauen,
deren Familie keine Mädchen haben will (das Problem ist die
frauenfeindliche Einstellung, nicht das ungeborene Mädchen)“, so die
Bundesvorsitzende der ALfA, Cornelia Kaminski, am Donnerstag in Fulda.
„Zunächst spricht man Menschen ihr Menschsein ab – entgegen allen
wissenschaftlichen Erkenntnissen. Und dann nimmt man sich das Recht
heraus, sie zu töten. Mit Kultur hat das sehr wenig zu tun.“
Warum
ein aus Steuermitteln finanzierter Kulturbetrieb der verfassungs- und
grundgesetzwidrigen Einstellung von Stapf und Hänel ein Podium bietet,
bleibt das Geheimnis des Münchener Kulturreferats.
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V.i.S.d.P.:
Cornelia Kaminski
Bundesvorsitzende der Aktion Lebensrecht für Alle, ALfA e.V.
cornelia.kaminski@alfa-ev.de
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