Antworten auf die Fragen von Correctiv
Sehr geehrte Frau Kaminski,
ich arbeite für das gemeinwohlorientierte Medienhaus CORRECTIV. Unsere Redaktion recherchiert derzeit zu der Alliance for Responsible Citizenship (ARC), deren zweite Konferenz vom 17. bis 19. Februar 2025 in London stattfand. Laut diesem X-Beitrag (https://x.com/CRechte/status/1894057631003590854) sollen auch Vorstandsmitglieder von ALfA teilgenommen haben.
Da ich auf Ihren Internet-Auftritten keinerlei Hinweise darauf finde, wäre Ich Ihnen dankbar, wenn Sie mir bis Donnerstag (27. Februar) um 12 Uhr auf folgende Fragen antworten:
- Können Sie die Angaben aus dem X-Beitrag bestätigen? Falls ja: Wo wurden die Informationen geteilt?
- Wer von Ihnen war bei der Konferenz der ARC in London? Was haben Sie dort gemacht? Wurden Sie eingeladen – falls ja, von wem? Wie ist die Reise finanziert worden? Privat, auf Vereinskosten oder durch eventuelle Einlader?
- Dem X-Beitrag zufolge haben Vorstandsmitglieder auch an dem „National Right to Life Leaders Meeting“ in Titusville (Florida) teilgenommen. Auch dazu lassen sich keine offiziellen Informationen finden. Wann hat dieses Treffen stattgefunden? Wer war der Veranstalter? Wurden Sie eingeladen – falls ja, von wem? Wer von ALfA hat teilgenommen? Wie ist die Reise finanziert worden? Privat, auf Vereinskosten oder durch eventuelle Einlader? Waren Mitglieder von ALfA schon bei früheren Treffen dabei?
- In diesem Artikel (https://www.thegatewaypundit.com/2025/02/pro-life-leaders-unite-behind-president-trump-concrete/) schreibt Frank Pavone, der Nationaldirektor von „Priests vor Life“, dass er die dreitägige Veranstaltung organisiert habe. Die Teilnehmenden hätten zusammen einen offenen Brief an den US-Congress verfasst, in dem die Mitglieder darum gebeten werden, die Finanzierung von Organisationen wie Planned Parenthood, die Menschen bei Schwangerschaftsabbrüchen unterstützen, zu beenden: https://www.priestsforlife.org/pdf/Defund-Planned-Parenthood.pdf Bei dem Treffen sei ein weiterer Brief verfasst worden, in dem Präsident Trump für seine Bemühungen zum Schutz ungeborenen Lebens gedankt wird: https://www.priestsforlife.org/pdf/Letter-to-President-Trump.pdf Sie, Frau Kaminski, werden bei den Unterzeichnenden aufgeführt – als einzige nicht US-amerikanische Vetreterin von Pro-Life-Organsitionen. Was sagen Sie dazu?
- Wie ist diese Zusammenkunft und Ihre Unterzeichnung als Vorsitzende eines deutschen, gemeinnützigen Vereins von einem Brief an den US-Präsidenten zu verstehen? Bestehen Verbindungen zwischen ALfA und US-amerikanischen Pro-Life-Organisationen abseits von inhaltlichen Austauschrunden?
- Haben Mitglieder von ALfA auch an der Conservative Political Action Conference (CPAC) in Maryland teilgenommen? Falls ja: Wer von Ihnen war dabei? Was haben Sie dort gemacht? Wurden Sie eingeladen – falls ja, von wem? Wie ist die Reise finanziert worden? Privat, auf Vereinskosten oder durch eventuelle Einlader?
Sehr geehrter Herr …,
gerne beantworte ich Ihre Fragen.
- Bei dem Beitrag auf „X“ handelt es sich um einen Screenshot unseres Newsletters.
- Die Reise zur ARC Konferenz habe ich selbst bezahlt, ebenso wie die Reise zum Treffen der National Right to Life Leaders. Die ALfA erhält keinerlei staatliche Förderung, so dass wir mit unseren Spenden sehr sorgsam umgehen. Sie werden satzungsgemäß genutzt, um Familien und Frauen, die auf Grund einer ungeplanten Schwangerschaft in Not geraten sind, Hilfe leisten zu können, und um unserem Bildungsauftrag gerecht zu werden. Einen Überblick über die gesamten Aufwandsentschädigungen, die die ALfA in 2023 an ihre 13 Mitarbeiter und zahlreichen ehrenamtlich Tätigen gezahlt hat, finden Sie in unserem Jahresbericht. https://www.alfa-ev.de/produkt/alfa-jahresbericht-2023-24/ Der Vorstand der ALfA (5 Personen im geschäftsführenden Bundesvorstand, 8 im erweiterten) arbeitet ehrenamtlich. Aufwandsentschädigungen entstehen z.B. durch unsere ehrenamtlich tätigen Patinnen, die die Fahrten zu den von ihnen begleiteten Schwangeren erstattet bekommen, und Dienstreisen der Mitarbeiterinnen zu ALfA-Veranstaltungen.
- Der von Ihnen zitierte Brief an den US-Congress bezüglich Planned Parenthood ging vor allem auf die Initiative der an der Konferenz teilnehmenden schwarzen Pro Lifer zurück, darunter Alveda King, die Nichte von Dr. Martin Luther King, und Dr. Robinson, der früher selbst zahlreiche Abtreibungen durchgeführt hat. Sie beklagten den offensichtlichen Rassismus von Planned Parenthood: Schwarze Frauen haben laut Guttmacher Institut fast fünfmal so häufig Abtreibungen wie weiße. Planned Parenthood errichte gezielt Abtreibungseinrichtungen in Gegenden mit einer überwiegend schwarzen Bevölkerung, so die Feststellung der schwarzen Pro Life Leader. Eine staatliche Unterstützung für rassistische Organisationen verbietet sich in meinen Augen.
- Ich war die einzige nicht-amerikanische Vertreterin im Raum. Deswegen haben keine anderen Nicht-Amerikaner den Brief unterschrieben.
- Es gibt einen guten inhaltlichen Austausch zwischen der ALfA und anderen internationalen Pro Life Organisationen. Die Teilnahme an diesem Treffen in den USA diente der weiteren Verstärkung unserer inhaltlichen Zusammenarbeit. Präsident Trump hat in den ersten Wochen seiner Amtszeit Personen begnadigt, die auf Grund ihrer gewaltfreien Mahnwache vor einer Abtreibungseinrichtung zu Geld- und Gefängnisstrafen verurteilt worden waren. Die Bundesregierung hat mit dem sogenannten „Gehsteigbelästigungsgesetz“ die Grundlage dafür geschaffen, dass auch in Deutschland Personen verfolgt werden können, die still und friedlich vor Abtreibungseinrichtungen beten. In Schottland wurden Bewohner der sogenannten „Buffer Zones“ rund um Abtreibungseinrichtungen aufgefordert, sich gesetzeskonform zu verhalten – mit anderen Worten, auch in ihren Wohnungen und auf ihren Grundstücken ist das Gebet für Schwangere in Not nicht erlaubt, wenn es hör- oder sichtbar ist. Nachbarn werden aufgefordert, solches Verhalten den Behörden zu melden. Der Brief der Regierung (Safer Scotland) an die Bewohner datiert vom September 2024 und liegt mir vor. Ich bin dem amerikanischen Präsidenten dankbar, dass er durch die Begnadigung der Pro Lifer in den USA ein deutliches Zeichen für Meinungsfreiheit, Redefreiheit, Religionsfreiheit und Gedankenfreiheit gesetzt hat.
- Nein.
Mit freundlichen Grüßen
Cornelia Kaminski