Teufelszeug?
Die bedingte Marktzulassung der neuartigen COVID-19-Impfstoffe hat eine Vorgeschichte, die sich beinah wie ein Krimi liest. Oder: Wie ein hoffnungsvolles Medikament, das sich inder VErgangenheit als wirksam gegen Coronaviren erwiesen hatte, plötzlich aus dem Markt gedrängt wurde.
Maria Witzel
Als die ersten Meldungen über den Ausbruch einer neuartigen Infektionskrankheit zu nennenswerten Nachrichten wurden, waren die Reaktionen zunächst keineswegs hoch besorgt. So hieß es auf der Nachrichtenseite des ZDF von 2.3. 2020 noch: „Das Coronavirus breitet sich weiter aus. Politik und Wissenschaftler betonen erneut, dass es keinen Grund zur Panik gebe. Virologe Drosten bezeichnet Corona als milde Erkrankung.“ Die Erkrankung hatte schnell einen weiteren Namen, der untrennbar mit dem Virus zusammenhängt: CoviD 19 – Corona Virus Disease (Krankheit), 2019 erstmalig aufgetreten. Der Grund für die zu Beginn der Pandemie harmlose Einschätzung könnte die Tatsache gewesen sein, dass das neue Virus so neu tatsächlich gar nicht war. Sein Name wurde von der Coronavirus-Studiengruppe des Internationalen Komitee zur Taxonomie von Viren vorgeschlagen und gewählt, um die enge Verwandtschaft mit dem bereits seit langem bekannten SARS-Virus deutlich zu machen. Dieses Virus wird inzwischen daher auch SARS-CoV-1 genannt. SARS ist ein Akronym und steht für „schweres akutes respiratorisches Syndrom“, CoV für Coronavirus. Maßgeblich beteiligt an der Erforschung des ersten SARS-Virus, das 2003 erstmals von sich reden machte, war Christian Drosten. Seine Aussage, Corona sei nicht als gefährliche Erkrankung einzuschätzen, war also nicht aus der Luft gegriffen, sondern beruhte auf seinen eigenen Forschungsergebnissen und Kenntnisstand zur Gefährlichkeit des SARS-Virus. 2013 trat erneut ein Coronavirus auf: Diesmal stammten die Patienten aus dem Mittelmeerraum, weswegen das Virus, das ebenfalls eine schwere Atemwegsinfektion verursachte, nach seinem Herkunftsort benannt wurde: Middle-East Respiratory Syndrome – MERS Corona Virus). Der Unterschied zwischen den beiden SARS-Coronaviren – SARS-CoV1 und SARS-CoV2 – ist nicht besonders groß. Sie sind zu 79 % identisch.