Auf dem Weg zum „Homo optimus“
Der Transhumanismus will die Evolution in die eigene Hand nehmen und den Menschen mithilfe von Technologien verbessern und umgestalten. Aus Gegegebenem soll Gemachtes werden. Wie das bewerkstelligt werden soll und warum das vermutlich keine gute Idee ist.
Von Stefan Rehder
Es gibt Sätze, die schlagen wie ein Blitz ein. „Seit Bacon spricht der Teufel Englisch“ – zu finden in Harry Mulischs „Die Entdeckung des Himmels“ – ist einer davon. Mit dem 1992 erschienenen Roman gelang Mulisch, den einige für den bedeutendsten Autor der zeitgenössischen niederländischen Literatur halten ein Weltbestseller. Und das, obwohl – oder gerade weil – er au einer fantastisch anmutenden Rahmenerzählung aufsetzt. In ihr schloss die Menschheit, vertreten durch den britischen Philosophen Francis Bacon (1561-1626), vor rund 400 Jahren einen Pakt mit dem Teufel, der sie dazu verdammt, durch die eigene Technologie zugrunde zu gehen. Als der Pakt im Himmel entdeckt wird, ordnet „der Chef“ an, den Bund, der mit Mose schloss, wieder zu lösen. Doch dazu müssen zunächst die Tafeln mit den Zehn Geboten die diesen besiegelten wieder in den Himmel gelangen.