Die Turnaway-Studie
Von Prof. Paul Cullen, Dr. Michael Kiworr und Alexandra Linder. Zu den psychischen Folgen der Abtreibung existiert eine umfangreiche Literatur. Wie bei allen Fragestellungen in den Sozialwissenschaften geschieht diese Forschung nicht in einem sterilen Vakuum, in dem die einzige Motivation die Suche nach der unverfälschten Wahrheit ist, sondern sie wird von Interessengruppen betrieben, die die eine oder andere Hypothese bestätigt oder widerlegt sehen möchten. Auf einem Gebiet, auf dem für beide „Seiten“ so viel auf dem Spiel steht, sind diese Mechanismen besonders stark ausgeprägt.
Ein Beispiel für dieses Phänomen ereignete sich Anfang letzten Jahres. Auslöser war eine Veröffentlichung von Corinne Rocca und Kolleginnen an der Universität von Kalifornien in San Francisco sowie an der Columbia-Universität in New York, die als Online-Vordruck im Januar 2020 erschienen ist. Diese Arbeit war die letzte einer Serie von inzwischen 64 Arbeiten aus der US-amerikanischen »Turnaway-Studie«. Diese vorausschauende (»prospektive«) Studie untersuchte abtreibungswillige schwangere Frauen aus Abtreibungspraxen in den gesamten USA. Studie eine Abtreibung durchführen ließen, wurden mit Teilnehmerinnen verglichen, bei denen eine Abtreibung abgelehnt wurde. »Turnaway« heißt »abweisen«, jedoch wurde keine Frau, die an dieser Studie teilgenommen hat, irgendwo »abgewiesen«, sondern eine Abtreibung war bei einigen Frauen nach den Regeln der beteiligten Abtreibungskliniken nicht mehr möglich, weil die Schwangerschaft zu weit fortgeschritten war. Bei den Frauen in dieser Gruppe wurde das Kind geboren. Diese Studie gehört bei der Erforschung der psachischen Folgen einer Abtreibung zu den meistzitierten Quellen überhaupt, eine Tatsache, die verwunderlich ist, führt man sich die erheblichen methodischen Mängel der Studie vor Augen…
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