Nix mit „wirksam und sicher“
Neue US-Studie offenbart schockierende Erkentnisse über das tödliche Präparat: Fast 11 Prozent der Nutzerinnen erleiden nach Einnahme schwere Schädigungen
Von Stefan Rehder
Der Pharma-Händler »Danco Laboratories«, der in den USA die Abtreibungspille »Mifeprex« vertreibt, bewirbt das tödliche Präparat mit der Behauptung, es sei »sicher und wirksam«. Nun zeigt eine Ende April veröffentlichte Studie des »Ethics & Public Policy Center« (EPPC) jedoch: Richtig ist offenbar das Gegenteil. Für die Studie werteten Jamie Bryan Hall, Direktor für Datenanalyse beim EPPC, und Ryan T. Anderson, Bioethiker und Präsident des EPPC, die Versicherungsdaten von 865.272 Frauen aus, denen zwischen 2017 und 2023 der Wirkstoff Mifepriston zum Zweck einer vorgeburtlichen Kindstötung verschrieben wurde. Das schockierende Ergebnis: In beinah elf Prozent der Fälle (10,93 %) erlitten Frauen binnen 45 Tagen nach einer Abtreibung mit Mifepriston »eine Sepsis, eine Infektion, eine Blutung oder ein anderes schwerwiegendes oder lebensbedrohliches unerwünschtes Ereignis« – und damit rund 22-mal so häufig wie vom Hersteller selbst angegeben. Das EPPC mit Sitz in Washington D. C. ist eine konservative Denkfabrik, die 1976 gegründet wurde. Eigenen Angaben zufolge befasst sie sich »mit der Anwendung des Reichtums der jüdischen und christlichen Traditionen auf zeitgenössische Fragen des Rechts, der Kultur und der Politik, um Amerikas staatsbürgerliche und kulturelle Erneuerung voranzutreiben«. Wie Hall und Anderson schreiben, sei die Studie »von einem Team aus Datenwissenschaftlern, Analytikern und Ingenieuren durchgeführt und validiert« worden, das »von unserem klinischen Team aus zugelassenen Geburtshelfern und Gynäkologen unterstützt wurde«. Wie die Autoren weiter schreiben, habe das Forscherteam des EPPC den »Zugang zu einer kommerziell verfügbaren Datenbank mit Krankenversicherungsansprüchen aller Kostenträger erworben«, die die anonymisierten Daten aller Patienten in den USA der Jahre 2017 bis 2023 enthalte. Die Datenbank liste »Informationen über Krankenhausaufenthalte und -besuche, Diagnosen, Verfahren und Verschreibungen, die über private Krankenversicherungen, Medicaid, Medicare, Tricare und das Department of Veterans Affairs (VA) abgewickelt wurden«. Der Datensatz ermögliche daher die »Längsschnittverfolgung medizinischer Diagnosen, Verfahren und Verschreibungen für jeden Patienten« und werde »in der akademischen und behördlichen Forschung häufig verwendet«.